Aubing - Lochhausen - Langwied - Freiham sind die traditionsreichen Ortsnamen des 22. Stadtbezirkes, der mit ca. 3400 ha der flächenmäßig größte Münchner Stadtbezirk ist und im Westen der Stadt an die Landkreise München, Dachau und Fürstenfeldbruck grenzt. Mit dem Bau der Eisenbahn (1903) nach Herrsching begann Neuaubing zu wachsen. Das Westkreuz und Neuaubing West sind erst viel später entstanden.
Bedingt durch seine unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Stadtteilen zeichnet sich der Stadtbezirk durch seine Vielfältigkeit aus. Im Stadtbezirk gibt es vier Dorfkerne mit einer eigenen geschichtlichen Vergangenheit, sowie Neubausiedlungen die teilweise noch vor dem 2. Weltkrieg, aber vor allem in den 60er und 70er Jahren entstanden sind. Außerdem besitzt der Stadtbezirk große Wald- und Grünflächen mit zahlreichen Biotopen und Landschaftsschutzgebieten.
Aubing
Der historische Ort Aubing feierte 2010 mit vielen bunten Events sein 1000-jähriges Jubiläum. Denn er wurde erstmals 1010 n. Chr. als Ubingen urkundlich erwähnt.
Dieser Name ist mit hoher Wahrscheinlichkeit von dem bajuwarischen Männernamen Ubo abgeleitet, wobei allerdings keine Person mit einem solchen Namen bekannt ist. Die lange, vor allem Kindern erzählte Geschichte vom Gründer Ubo, der sich mit seinem Fuhrwerk hier niederließ, ist ebenso erfunden wie die einige Kilometer weiter kolportierte Gründungsgeschichte Pasings in Form des Paoso. Beide gab es nicht. 1818 wurde die Gemeinde Aubing mit Gemeindeteilen Aubing, Freiham und Moosschwaige gegründet. Am 1. April 1942 wurde die Gemeinde Aubing ohne Eingemeindungsvertrag der Stadt München angeschlossen.
Aubing wird durch die Bahnlinie München-Buchloe in Alt- und Neu-Aubing geteilt. Alt-Aubing spiegelt den dörflichen Ursprung Aubings mit den noch immer vorhandenen bäuerlichen Gebäuden wieder. Den alten Ortskern bildet die 1480 erbaute gotisch-barocke Pfarrkirche St. Quirin mit ihrem etwa tausend Jahre alten, romanischen Turm.
Neuaubing
Der Ortsteil Neuaubing entstand um die Jahrhundertwende, eigentlich als Eisenbahner- und Arbeitersiedlung, in der hauptsächlich die über 2000 Arbeiter aus dem Eisenbahn-Ausbesserungswerk, wie auch aus anderen Bahndienststellen Wohnungen finden sollten. Die ältesten Häuser stehen in der Papinstraße am Neuaubinger Bahnhof, bereits um 1902 wurden die roten Backsteinbauten erstellt. Und trotz einiger Bombentreffer stehen die Blöcke noch heute gut erhalten da, Zeugen dafür wie solide die Eisenbahn damals baute. Als 1906 die Bahnlinie nach Herrsching eröffnet wurde, bekam auch Neuaubing seinen Bahnhof.
Um 1910 begannen die Eisenbahner- Baugenossenschaften (EBG) an der Limesstraße weitere Wohnblöcke für Eisenbahner zu bauen. Die Dornier-Siedlung um den Gößweinsteinplatz entstand von 1937 - 39 für die Mitarbeiter der Flugzeugwerke. Richtig groß wurde Neuaubing nach 1970, als die EBG und die Deutsche Post an der Wiesentfelser - und Freienfelsstraße moderne, zum Teil 8 Stockwerke hohe Wohnblocks errichteten. Damals der höchste Komfort an Arbeiter- und Beamtenwohnungen. Zu der Zeit entstanden auch die Großsiedlungen an der Riesenburg- und Kunreuthstraße mit dem schönen Grüngürtel, mit Spielwiese und Sportplatz an der Stadtgrenze. Der Ortsteil wuchs auf über 10 000 Einwohner an, neue Schulen und Kindergärten wurden errichtet und der stetig wachsende Eisenbahner-Sportverein baute seinen Sportpalast an der Papinstraße. Der ESV brachte in der Folge sogar Olympisieger hervor. Heute wohnen in Neuaubing über 12 000 Menschen, mehr als 25 % davon sind türkischer Herkunft, die mit ihrem Kinderreichtum dem Ortsteil ein recht buntes Gepräge verleihen.
Lochhausen
Lochhausen wurde erstmals 948/955 n. Chr. als Lohhusa erwähnt. Der Name bedeutet soviel wie Haus/Häuser am/im Wald. 1818 wurde Lochhausen Teil der Gemeinde Langwied. Am 1. April 1942 wurde die Gemeinde Langwied der Stadt München angeschlossen. Den alte Ortskern bildet die Pfarrkirche St. Michael.
Langwied
Langwied wurde erstmals 1269/1271 n. Chr. als Lanquat erwähnt. Der Name Langwied bedeutet am langen Wald (althochdeutsch: daz witu = Holz, Wald). Die Endung quat in dem bis zum 15. Jahrhundert verwendeten Namen, könnte von waten kommen und eventuell auf eine Furt zum Durchwaten des Langwieder Baches anspielen. 1818 wurde die Gemeinde Langwied zusammen mit Lochhausen und Gröbenzell gebildet. Am 1. April 1942 wurde die Gemeinde mit Vertrag vom 29. August/2. September 1941 durch die Stadt München eingemeindet.
Freiham